Entspannt mit Hund im neuen Jahr

Oftmals sind wir sehr hektisch in unserem Alltag und quetschen den Hundebummel noch irgendwie zwischen unsere Termine. Gerade die Zeit am Jahresanfang können wir gut nutzen, weil wir ja oftmals eh überlegen, was sich alles ändern soll. Große Vorsätze nehmen wir uns vor – manche halten auch bis zur Monatsmitte an.

Für mich persönlich ist der gute Vorsatz: „Eine entspannte Runde pro Tag mit meinen Hunden zu laufen.“ Weder die Länge in Kilometern noch die Zeit sind dabei entscheidend, sondern einfach den Moment zu genießen und nur bei meinen Hunden und mir zu sein. Mich darüber zu freuen, wie Ouzo über die Wiese rennt oder Pixel mit einem Mäuselsprung im nächsten Mauseloch verschwindet. Kekse verteilen, einfach für und mit meinen Hunden sein.

Gerade nach den stressigen Tagen, wo alles anders ist – Weihnachten mit viel Besuch oder alleine, Silvester mit den Böllern und noch mehr Besuch – ist jetzt die Zeit der Einkehr gekommen. Gemeinsame Momente genießen und Kraft tanken, bevor der Alltagstrubel des neuen Jahres wieder ansteht.

Cortisol: Das Stresshormon und seine Wirkung bei Hunden

Wie wirkt Cortisol?

Cortisol ist das wichtigste Stresshormon bei Hunden und wird in der Nebennierenrinde ausgeschüttet. In akuten Stresssituationen ist es hilfreich, da es den Körper auf eine schnelle Reaktion vorbereitet. Allerdings kann ein dauerhaft erhöhter Cortisolspiegel negative Folgen haben:

  • Verstärkte Unruhe und Nervosität
  • Schlechtere Konzentrationsfähigkeit im Training
  • Schwächung des Immunsystems
  • Erhöhte Reizbarkeit gegenüber Artgenossen und Menschen

Laut einer Studie von Beerda et al. (1997) über Stressreaktionen bei Hunden steigt der Cortisolspiegel bereits nach wenigen Minuten Stress stark an und kann mehrere Stunden bis Tage benötigen, um wieder vollständig abzubauen – je nach Stresslevel und individueller Konstitution des Hundes. (Quelle)

Wie lange braucht Cortisol zum Abbau?

Die Abbauzeit von Cortisol ist nicht immer gleich, sondern hängt von der Intensität des Stresses ab. Untersuchungen zeigen:

  • Leichter Stress: Cortisol normalisiert sich innerhalb weniger Stunden
  • Mäßiger Stress (z. B. eine unangenehme Begegnung): 1-3 Tage
  • Hoher Stress (z. B. Silvester, Tierarztbesuch): bis zu 7 Tage

Das bedeutet: Wenn dein Hund an Silvester stark gestresst war, ist sein Stresslevel möglicherweise noch nicht wieder auf Normalniveau – selbst Tage später!

Stress summiert sich – der „volle Eimer“-Effekt

Ein besonders wichtiger Punkt: Stress ist kumulativ. Das bedeutet, dass neue stressige Situationen zusätzlich auf den bereits bestehenden Stress aufaddiert werden.

Ein Beispiel:

Dein Hund hatte an Silvester große Angst, und sein Cortisolspiegel ist noch hoch. Jetzt kommt es auf dem Spaziergang zu einer stressigen Hundebegegnung – dein Hund reagiert viel extremer als sonst! Das liegt nicht unbedingt daran, dass die Hundebegegnung schlimmer war als vorher, sondern daran, dass seine „guten Reserven“ bereits aufgebraucht sind.

Das Prinzip ist vergleichbar mit einem Eimer, der sich langsam mit Wasser (Stress) füllt. Wenn zu viel Stress hinzukommt, läuft der Eimer über – und dein Hund „explodiert“ in Form von Bellen, Leinenaggression oder übertriebener Fluchtreaktion.

Eine Studie von Rooney et al. (2007) zeigt, dass Hunde, die dauerhaftem Stress ausgesetzt sind, eine schlechtere Anpassungsfähigkeit an neue Stressoren haben. (Quelle)

Wie kannst du deinem Hund helfen, nach Silvester wieder zu entspannen?

Nach stressigen Tagen ist es wichtig, dass dein Hund wieder zur Ruhe findet. Statt direkt mit neuem Training oder aufregenden Erlebnissen weiterzumachen, hilft es, erstmal für mehr Ruhe und Sicherheit zu sorgen.

Aber Achtung – dein Hund nimmt nicht nur seine eigene Anspannung wahr, sondern auch deine! Vielleicht bist du selbst noch im Stressmodus – vom Jahreswechsel, von Neujahrsvorsätzen, vom Alltag. Hunde spiegeln unsere Energie. Wenn du also möchtest, dass dein Hund sich beruhigt, dann frag dich zuerst:

  • Wie ruhig bin ich selbst?
  • Welche Spannung trage ich vielleicht noch in mir?
  • Wie bewege ich mich – hektisch oder bewusst?

Denn: Erst wenn du selbst runterkommst, kann dein Hund es auch.

💡 Im nächsten Artikel schauen wir uns genauer an, welche kleinen Entspannungsübungen deinem Hund helfen, sich wieder wohlzufühlen. Von Massage bis Waldbaden – und vor allem: Wie du durch deine eigene Körpersprache Ruhe ausstrahlst!

📌 Und falls dein Hund generell dazu neigt, „auszurasten“ oder in stressigen Situationen überzureagieren, könnte unser neuer Kurs „3, 2, 1… und nicht mehr ausgerastet“ genau das Richtige für euch sein. Bald gibt es mehr Infos – bleib dran! 🐶💛

Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie du deinem Hund helfen kannst, diese Zeit besser zu überstehen, schau dir unseren ausführlichen Blogbeitrag an:

👉 „Silvester – Das Schreckgespenst für Hund und Halter“ 🐶💛
📖 Hier geht’s zum Artikel: Schreckgespenst

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