Antje Mühlenberg

Ruhe und Klarheit

Beim Trailen steht für mich im Mittelpunkt, jedes Team dort abzuholen, wo es gerade steht. Hunde arbeiten unterschiedlich, Menschen bringen eigene Erfahrungen mit und beides darf Platz bekommen. Ein sicherer Rahmen macht es leichter, gemeinsam Schritte zu gehen und Entwicklung zuzulassen.

Meine Verbindung zum Mantrailing begann 2016 mit meiner Hovawart-Hündin Akita. Schon in den ersten Einheiten wurde deutlich, wie gut es tut, wenn etwas Freude macht und gelingt. Diese Erfolgsmomente geben Mut, das habe ich selbst erlebt und es prägt meine Arbeit bis heute. In vielen Trainings durfte ich beobachten, wie viel sich zeigt, wenn man genau hinsieht: kleine Veränderungen in der Körpersprache, Momente des Zögerns, feine Signale, die oft mehr sagen als jede laute Reaktion.

2021 habe ich mich für die Trainerausbildung entschieden. Prüfungen waren nie einfach für mich, doch die Freude am Trailen war stärker als die Unsicherheit. Diese eigene Erfahrung hilft mir heute, Teams mit Ruhe zu begleiten. Entwicklung wird leichter, wenn sich der Weg gut anfühlt.

Besonders berührt hat mich ein Hund, der anfangs kaum aus dem Auto steigen konnte und Nähe zu fremden Menschen mied. Mit Zeit, einem klaren Rahmen und einer Aufgabe, die zu ihm passte, wurde er sicherer und fand Freude am Arbeiten. Solche Entwicklungen zeigen, wie wertvoll individuelle Begleitung ist.

Im Training höre ich zu, stelle Fragen und schaue genau hin, was für Mensch und Hund möglich ist. Wenn Trailen bewusst eingesetzt wird, kann es Beziehung stärken, Sicherheit geben und den Alltag leichter machen.